Hält man sich im Alltag an einige einfache, gebräuchliche Massnahmen, lassen sich effizient schmerzende Hämorriden und weitere Analbeschwerden vorbeugen.

Vorbeugen ist besser als heilen.
Gründliche Analhygiene
Der Stuhl enthält Stoffe, die bei längerem Hautkontakt Reizungen und Entzündungen verursachen können, welche zu Juckreiz, Brennen und Schmerzen führen. Reinigen Sie zusätzlich den Analbereich nach jedem Stuhlgang mit Wasser, einem feuchten Waschlappen oder mit Medizinaltüchlein. Anschliessend mit Toilettenpapier nachtrocknen. Beim Toilettenpapier achte man auf griffiges, aber dennoch weiches (nicht scheuerndes) chlorflei gebleichtes Papier. Recylingpapier ist weniger geeignet, weil die darin befindlichen Abfallstoffe - z.B. Druckerschwärze - die Analgegend reizen können.

Ausgewogene Ernährung, sowie ausreichende Flüssigkeitszunahme
Abwechslungsreiche und ballaststoffreiche Ernährung, wenig scharfe Gewürze und der Verzicht auf übermässigen Alkohol- und Kaffeekonsum sind wichtig. Das hält die Stuhlkonsistenz konstant beziehungsweise vermeidet Durchfall oder Verstopfung. Eine normale Stuhlkonsistenz verhindert das Scheuern der inneren Analhaut oder die Ätzung der Hautregion um den Anus.
Zu einer ausgewogenen Ernährung, die für eine gute Verdauung und einen normalen, geformten Stuhl sorgt, gehört die ausreichende Versorgung des Körpers mit Ballaststoffen, die auch Nahrungsfasern genannt werden. Besonders viele Nahrungsfasern sind in Getreide, Gemüse, Früchten, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten, welche helfen, den Darm in Schwung zu halten und die Bildung normalen, geformten Stuhls begünstigen. Bei Neigung zu dünnem Stuhl oder Durchfall kann ein pflanzliches Stuhlregulans auf der Basis natürlicher Ballaststoffe wie z.B. Psyllium und Haferkleie eingenommen werden. Daneben sollte man auf genügend Flüssigkeitsaufnahme achten. Als Faustregel gilt 1 - 2 Liter Flüssigkeit pro Tag. Speisen sollten nicht übermässig gewürzt werden, da alle scharfen Gewürze den Stuhl verdünnen. Dasselbe gilt bei übermässigem Alkohol- und Kaffeegenuss.

Regelmässige Bewegung
Zur Vorbeugung gehört auch ein gesundes Mass an täglicher körperlicher Bewegung. Empfehlenswert sind leichte Sportarten, Wandern, Walking, Gymnastik oder Schwimmen. Wer von Berufs wegen eine sitzende Tätigkeit ausübt, sollte zwischendurch immer wieder aufstehen, herumgehen oder abwechslungsweise am Sitzpult und am Stehpult arbeiten. Bei Arbeiten mit hoher körperlicher Belastung und übermässigem Kraftsport lohnen sich Pausen und eine gute Balance zwischen Belastund und Entlastung.

Korrekte Haltung beim Stuhlgang
Die Sitzposition auf unseren modernen Toiletten erschwert den Stuhlgang. Denn die aufrechte Haltung auf der Toilette führt dazu, dass der Enddarm „geknickt“ wird. Darum empfiehlt es sich, beim Toilettenbesuch die Füsse jeweils auf einen kleinen Hocker zu stellen. Im besten Fall ist dieser zwischen 20-30 cm hoch, sodass ein 35-45-Grad-Winkel zwischen den Beinen und dem Oberkörper entsteht (siehe Video). Dadurch entspannt sich der Beckenbodenmuskel und der Darm befindet sich in einer geraden Position. In Folge dessen wird der Stuhlgang erleichtert.

Vorbeugen und Linderung unterstützen
Praktische Ratschläge und Inspirationen, die helfen, Hämorriden vorzubeugen und dabei unterstützen bestehende Beschwerden zu lindern.