Jeder Mensch hat Hämorriden. Nicht jedem bereiten sie allerdings Probleme.
Mit 70 % aller Erwachsenen ist der Anteil jedoch sehr gross, was Hämorridal-Leiden zu einem ernstzunehmenden gesellschaftlichen Problem macht. Je nach Aktivität und Lebensabschnitt ist das Risiko höher.

Risikofaktoren bei Hämorriden
Viel sitzen, wenig Bewegung
Langes Sitzen ohne ausreichende Bewegung kann dem Darm belasten und das Risiko für Hämorriden erhöhen. Ob auf dem Bürostuhl, im Autositz oder im Fernsehsessel – wer zu viel sitzt, fördert Darmträgheit und damit auch die Entstehung schmerzhafter Hämorriden.
Erschlaffung des Bindegewebes
Das Bindegewebe verliert im Laufe der Zeit an Elastizität und Stärke – ein natürlicher Prozess, der im Alter zunimmt. Bei manchen Menschen ist schwaches Bindegewebe zudem genetisch bedingt. Diese Schwäche kann dazu beitragen, dass Hämorriden sich vergrössern und Beschwerden verursachen.
Falsche Ernährungsgewohnheiten und Übergewicht
Eine unausgewogene Ernährung mit wenig Ballaststoffen, zu wenig Flüssigkeit, einem hohen Konsum von scharfen Gewürzen, fettreichen Speisen sowie übermässigem Genuss von Alkohol, Kaffee und Zucker kann nicht nur Verdauungsprobleme verursachen, sondern auch zur Gewichtszunahme beitragen. Besonders der regelmässige Verzehr von kalorienreichen, stark verarbeiteten Lebensmitteln sowie eine unausgeglichene Energiebilanz fördern die Entstehung von Übergewicht. Ungesunde Ernährungsgewohnheiten und ein zu hohes Körpergewicht können somit die Entstehung von Hämorridal-Leiden begünstigen.
Schwangerschaft
Die Schwangerschaft bringt viele Veränderungen für den Körper mit sich. Generell sind Analerkrankungen oder Beschwerden mit dem Enddarm bei schwangeren Frauen ein häufiges Problem, vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel. Ältere schwangere Frauen (> 35 Jahre) und Mehrgebärende leiden dabei gehäuft unter Hämorriden.
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Auftreten von Hämorriden in der Schwangerschaft fördern können:
- Gewichtszunahme erhöht den Druck im Bauchraum und auf den Beckenboden, sodass sich das Blut leichter staut und sich dadurch die Blutgefässe am After erweitern
- Hormonumstellung führt zu Darmträgheit und Lockerung des Gewebes, sodass eine Verstopfung begünstigt wird und Hämorriden leichter nach aussen treten können
- Verstärkte Wasserentnahme im Darm (Flüssigkeit wird für die Bildung von Fruchtwasser und die Entwicklung des Embryos gebraucht), Eisenpräparate und Bewegungsmangel fördern eine Verstopfung und somit der Entstehung von Hämorriden
- Pressen beim Stuhlgang erhöht den Druck auf die Blutgesässe und lässt das Risiko für Hämorridal-Leiden steigen
Damit Ihre Vorfreude auf das neue Leben ungetrübt bleibt, sollten Hämorridal-Beschwerden frühzeitig behandelt werden. Wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt.
Körperliche Schwerarbeit und Kraftsport
Schwere körperliche Arbeit und intensiver Kraftsport haben eines gemeinsam: Beide können den Druck im Bauchraum erhöhen und das empfindliche Hämorridalgeflecht überlasten. Wiederholte Belastungen beanspruchen den Beckenboden stark, was langfristig zu Beschwerden führen kann. Angespannte Bauchmuskeln und die erhöhte Druckbelastung bei schwerem Heben oder intensivem Training können zudem Reizungen des Hämorridalgeflechts und schmerzhafte Symptome auslösen.
Velo fahren
Langes Velofahren kann für Hämorriden eine echte Herausforderung sein. Druck und Reibung beim Treten belasten das empfindliche Gewebe, während Schweiss die typischen Symptome wie Jucken und Brennen verstärken kann. Bestehende Beschwerden können durch stundenlanges Radfahren zusätzlich verschlimmert werden.
Verstopfung, Durchfall
Chronische Verstopfung und damit verbunden starkes Pressen beim Stuhlgang erhöhen den Druck auf die Venengeflechte und somit das Risiko für Hämorridal-Leiden. Häufiger Durchfall kann auch zu einer Vergrösserung der Hämorridalpolster führen, da diese ständig den flüssigen Stuhlgang zurückhalten müssen. Somit sind die Blutpolster dauernd gefüllt, wodurch die Feinkontinenz beeinträchtigt wird.
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