Die Analvenenthrombose wird auch Analthrombose, Analrandthrombose oder Perianalthrombose genannt. Die Thrombose bildet sich in einem Venengeflecht am Rand des Afters, meist aufgrund einer kleinen Verletzung der Gefässwand oder eine oberflächliche Entzündung einer dieser Venen. In der betroffenen Vene bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) und das Gefäss schwillt an. Betroffene spüren plötzlich eine schmerzende Schwellung am After. Analvenenthrombosen sind harmlos, müssen jedoch wegen der starken Schmerzen oft behandelt werden.
Analvenenthrombose
Hämorriden oder Analthrombosen?
Vergrösserte Hämorriden werden häufig mit Analvenenthrombosen verwechselt. Eine Analvenenthrombose äussert sich durch einen schmerzhaften, bläulichen Knoten am After und entsteht plötzlich, oft durch erhöhten Druck im After. Im Gegensatz dazu entwickeln sich vergrösserte Hämorrhoiden langsam über einen längeren Zeitraum.
Symptome
Die Schwellung tritt innerhalb von Minuten oder Stunden auf und verursacht häufig starke, andauernde Schmerzen. Meist ist die Schwellung bläulich verfärbt und beim Tasten als pralle, leicht elastische Beule spürbar. Diese ist druckschmerzhaft und nicht in den After zurückschiebbar. Die Grösse der Thromben variiert und kann die Grösse einer Kastanie erreichen. Wenn die Analvenenthrombose sehr ausgeprägt ist, kann sie die Zellen der feinen Analhaut so stark schädigen, dass Blut nach aussen tritt. Kommt es zu einer Blutung und der Thrombus entleert sich, lässt der Schmerz unmittelbar nach.
Behandlung
Analvenenthrombosen müssen nicht unbedingt therapiert werden, denn auch ohne Behandlung lassen die Schmerzen oft nach einigen Tagen nach und die Analvenenthrombose bildet sich nach wenigen Wochen komplett zurück. Bestimmte Salben können bei einer Analvenenthrombose jedoch die Schmerzen lindern, wenn sie entzündungshemmende oder betäubende Wirkstoffe, wie etwa das Lokalanästhetikum Lidocain enthalten. Ergänzend können Zäpfchen und Sitzbäder Linderung verschaffen.
Ist die Analvenenthrombose sehr schmerzhaft, ist die Beratung bei einer Fachperson (Proktologe oder Proktologin) zu empfehlen.
Zusätzlich helfen kleine Pausen bei körperlich anstrengenden Berufen und auf sehr anstrengende Sportarten (Kraftsport) sollten während einer akuten Analvenenthrombose verzichtet werden.
Mögliche Ursachen
Über die genauen Ursachen von Analvenenthromben wird unter Fachpersonen bis heute diksutiert. Oft bilden sie sich in Venen, deren Gefässwand sehr dünn ist, in Bereichen des Enddarms, in denen sich kleinere Entzündungen befinden oder auch bei Betroffenen von Hämorridal-Leiden.
Mögliche Auslöser:
- Starkes Pressen bei Verstopfung
- Überbelasstung der Schliessmuskeln bei Durchfall
- Starke körperliche Belastung bei Kraftsport, Heben schwerer Gegenstände, Fahrradfahren, Endphase der Schwangerschaft und Geburt
- Ungesunde Ess- und Trinkgewohnheiten
- Sitzen auf kalten Flächen
- Hormonelle Einflüsse
- Operationen am Mastdarm oder im Analkanal
- Analverkehr
Übermässige Reinigung des Afters mit Seife oder Duschgel kann die empfindliche Analhaut reizen und das Risiko für Beschwerden erhöhen.
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