Die Analfissur, auch Afterriss oder Analriss genannt, ist ein länglicher Riss in der empfindlichen Schleimhaut des unteren Analkanals.
Eine primäre Analfissur entsteht durch Entzündungen oder Verletzungen, beispielsweise durch sehr harten Stuhl oder durch Analverkehr. Sekundäre Analfissuren treten als Begleiterscheinung bestehender Erkrankungen wie etwa Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auf.

Analfissur
Symptome
Bei primären Analfissuren beschreiben Betroffene sehr starke anale Schmerzen, welche vor allem beim Stuhlgang auftreten und im Anschluss bis zu mehreren Stunden anhalten können. Auf dem Toilettenpapier oder auf dem Stuhl ist dabei häufig Blut sichtbar. Bei manchen Betroffenen führen die starken Schmerzen der Analfissur sogar zu einer Verkrampfung des Schliessmuskels, die ebenfalls sehr schmerzhaft sein kann.
Sekundäre Analfissuren infolge einer Grunderkrankung wie etwa Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa verursachen in der Regel weniger starke Schmerzen. Auch in diesem Fall kann es jedoch zu einem erhöhten Muskeltonus und somit zum Schliessmuskelkrampf kommen.
Bleibt die Analfissur unbehandelt, entsteht manchmal eine chronische Analfissur.
Behandlung
Um das Gewebe im Enddarm zu entlasten, wird empfohlen den Stuhl mit einer ballaststoffreichen Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und gegebenenfalls einem ergänzenden Präparat aufzuweichen. Die Symptome einer Analfissur können zudem mit Salben, Zäpfchen und Medizinaltüchlein, die entzündungshemmende oder schmerzstillende Wirkstoffe wie etwa Lidocain, Kampfer und Menthol enthalten, gelindert werden. Manche Betroffene empfinden bei einer Analfissur Hausmittel wie Sitzbäder mit Kamille als angenehm.
Falls die Analfissur nicht abheilt, ist die Beratung bei einer Fachperson (Proktologe oder Proktologin) zu empfehlen.
Ursachen
Bei der primären Analfissur ist die Analschleimhaut im Vorfeld meist gereizt oder leicht verletzt, sodass sie durch einen der folgenden Auslöser einreisst:
- Harter Stuhlgang und Verstopfung und somit starkes Pressen
- Durchfall reizt die empfindliche Analhaut
- Hohe Muskelspannung des Schliessmuskels
- Unvorbereiteter Analverkehr
- Entzündung im Enddarm
Die sekundäre Analfissur wird begünstigt durch bereits bestehende Grunderkrankungen:
- Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
- Infektionskrankheiten:
- Syphilis
- Tuberkulose
- Leishmaniose
- HIV/ Aids
- Bestimmte Herpesviren
- Zytomegalie
- Leukämie
- Kuhmilchallergie
- Morbus Behçet (rheumatische Erkrankung der Blutgefässe)
- verengter Analkanal
Ebenso erhöhen Operationen im Enddarmbereich das Risiko für eine Analfissur.
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